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ZEITGEFÜHL

Magazin für hochwertige
Mechanikuhren

Uhrenmarken

Sinn Spezialuhren

Der deutsche Uhrenhersteller SINN mit Sitz in Frankfurt/Main operiert nicht nur an vorderster Front der technologischen Entwicklung, sondern beeindruckt aufgrund des Direktvertriebs auch mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.

Einen ausführlichen, 8 Seiten und Bilder der bekanntesten Modelle umfassenden Beitrag zu Sinn finden Sie im ZEITGEFÜHL-Uhrenbuch.

Ohne jetzt andere Uhrenmarken zurücksetzen zu wollen — aber es gibt bestimmte Hersteller und Marken, die finde ich besonders sympathisch. Dabei ist die Art, wie Sinn in der Öffentlichkeit auftritt, eigentlich alles andere als emotional. So nüchtern, sachlich, zweckbetont, ja trocken geben sich noch nicht mal Porsche Design (Stichwort "form follows function") oder IWC. Man schaue sich nur einmal den Katalog an, oder sollte ich besser sagen: das Buch. Denn das ist kein Prospekt, keine flammende Werbebroschüre, keine schweizerische Prestige-Attacke mit Betonung auf Chic, Eleganz und allerneuestem Mode-Stil, sondern fast schon so etwas wie ein Lehrbuch der seriösen Uhrmacherkunst und des korrekten Qualitätsstrebens. Seriös und korrekt — also eben eher auf bodenständige Weise deutsch, eher Sein als Schein, eher Bescheidenheit statt Aufschneiderei, aber in jedem Fall etwas Glaubwürdiges und Zuverlässiges.


Das Sinn-Uhrenbuch

Und genau mit diesem gerade erwähnten Buch fängt auch meine Begeisterung an. Sinn schickt einem das Buch auf Anfrage zu, und ich finde, jeder, der etwas auf hochwertige Uhren gibt, sollte das Buch haben. Lassen Sie es sich schicken, das ist meine erste Empfehlung! Die Sachlichkeit, ja Neutralität, die in diesem Buch vorherrscht, tut gut, und gerade sie ist es, die bei mir durchaus Emotionen weckt. Weil nicht auf Emotionen geschielt und spekuliert wird, sondern weil sich der Sinn-Chef Lothar Schmidt ganz offensichtlich entschieden hat, durch ehrliche Leistung zu überzeugen. Also nimmt er sich zurück und läßt die Ergebnisse seiner Arbeit in Form der Produkte für sich selbst sprechen.

Man blättert sich also durch das Buch, einen veritablen Schinken, hindurch, aber kaum hat man das getan, ertappt man sich, wie man vorne wieder anfängt. Zuerst kamen einem ja die Uhren recht nüchtern vor, eher wie irgendwelche technischen Instrumente, also vom Charme einer Küchenwaage, eines Schraubenziehers oder eines Zentimeterbands. Doch dann fängt es langsam an, in einem zu wirken. Die Angelegenheit entpuppt sich als mehrschichtig und bei weitem nicht so offenkundig, wie man zuerst noch angenommen hatte. Man verliebt sich regelrecht in einige Modelle. Und das, obwohl man doch eigentlich einen anderen Geschmack gehabt hatte, und obwohl man doch immer gewußt hatte, daß Rolex-Uhren so viel wert sind, so gut gearbeitet sind, oder IWC, oder Breitling, TAG Heuer, und und und...

Sinn 757 UTC

Sinn 757 UTC
Flieger-Chronograph mit automatischem Aufzug,
tegimentiertes Edelstahlgehäuse, verschraubter Boden, unverlierbare, mit Tegiment-Technologie gehärtete Lünette, Schraubkrone, wasserdicht bis 200 m,
zweite Zeitzone

Man könnte das geradezu "das Geheimnis der Sinn-Uhren" nennen, diesen Effekt der Verzauberung trotz totaler Nüchternheit und Emotionslosigkeit. Ich denke, es hat mit Tiefe zu tun. Es gibt Dinge, die haben ihre eigene Kraft und Stärke. Und diese will entdeckt, studiert, verinnerlicht werden. Also genau das, was für mich einen guten Gebrauchsgegenstand ausmacht. Der wirkt aus sich heraus. Der braucht nicht "modern" zu sein, sondern der ist eigenständig und somit zeitlos. Solche Uhren erwählt man sich, wenn man nicht an unsicherem Ego leidet und sich deshalb künstlich interessant machen muß, als stetige, treue Lebensbegleiter.

Die Spezial-Technologien von Sinn

Lothar Schmidt ist Ingenieur, und das merkt man an seiner Handschrift, die Firma und Uhren mitbekommen haben. Ihm geht es darum, Uhren wirklich zu verbessern, und das ist noch etwas anderes, als Uhren herzustellen, um damit viel Geld zu verdienen. Man muß nämlich erst in aufwendige Forschung investieren.

Da wurden zum einen bei Sinn Untersuchungen angestellt über Temperaturbeständigkeit und Alterungsverhalten von Schmierölen. Denn es ist deren Verhalten, das über die Länge der Wartungsintervalle von Uhren entscheidet, sowie über die Ganggenauigkeit in extremen Außenverhältnissen. Das Sinn-Spezialöl 66-228 erträgt ein Temperaturspektrum von -45°C bis +80°C ohne Funktionseinschränkungen, und damit bleiben die Uhren auch unter härtesten Einsatzbedingungen voll tauglich.

Sinn 303 M

Sinn Sinn 303 M-mph Silber
Modellbahn-Chronograph mit automatischem Aufzug,
Edelstahlgehäuse, oben Saphirglas, innen entspiegelt,
verschraubter Saphirglasboden mit Bedruckung: Meßstrecken und Maßstäbe,
Schraubkrone, wasserdicht bis 200 m,
Tachymeter speziell auf Modellbahn-Verhältnisse abgestimmt

Weiterhin entwickelt wurde im Sinn-Labor die Argon-Trockenhaltetechnik mit verbesserten Dichtungen und einem Anzeigesystem durch Kupfersulfat, das sich nach und nach einfärbt. Eine Trockenkapsel nimmt Feuchtigkeit aus dem Gehäuseinnern in sich auf; durch diesen Effekt, der die Alterung des Öls bedeutend verlangsamt, erhöht sich die Garantiezeit der betreffenden Sinn-Modelle von zwei auf drei Jahre.

In Ergänzung zu diesem System wurde bei Sinn die DIAPAL-Technologie entwickelt, die zu einer völlig schmierfreien Schweizer Ankerhemmung führt. "Diapal" bedeutet "zwei Diamant-Paletten", mit denen der Anker versehen wird. Hierdurch wird die entstehende Reibung bzw. der mögliche Verschleiß so verringert, daß in der Praxis auf Schmierung weitgehend verzichtet werden kann. Im neuen Sinn 756 Diapal UTC, dem weltweit ersten Chronographen mit schmierfreier Hemmung, findet hierzu eine nanotechnologische Lösung Anwendung.

Am interessantesten aber scheint mir die Oberflächenveredelung zu sein, die mit dem Sinn-eigenen Verfahren der Tegimentierung erzielt werden kann. Denn Edelstahl ist bekanntlich bei weitem nicht kratzfest. Bei der Tegimentierung wird die Oberfläche des Stahls, sozusagen seine äußere "Haut", durch eine besondere Behandlung gehärtet. Als Folge davon wird die Stahloberfläche mehr als fünfmal härter und damit kratzfester als zuvor. Es ist damit möglich, sogar schwarz beschichtete Stahloberflächen auf diese Weise zu härten und gegen Abschürfungen oder Abplatzen immun zu machen. Sinn hat zunehmend Uhrenmodelle mit schwarzem Gehäuse im Angebot, die in höchstem Maße robust und stabil sind, so etwa den neuen Taucher-Chronographen U1000 S, bei dem tegimentierter U-Boot-Stahl mit einer widerstandsfähigen schwarzen PVD-Haftstoffbeschichtung versehen ist. Gerade bei einer hervorstehenden Lünette, die beim Tauchen leicht irgendwo anstößt, erweist sich der besondere Nutzen einer derartigen Erfindung.

Sinn U 1000

Sinn U 1000
Professioneller Taucher-Chronograph,
automatischer Aufzug, tegimentiertes Gehäuse aus seewasserbeständigem U-Boot-Stahl,
drehbare Lünette aus tegimentiertem Stahl,
verschraubter Boden, Schraubkrone, Trockenhaltetechnik,
wasserdicht bis 1000 m, Drücker unverschraubt und trotzdem einschränkungslos bis zur Maximaltiefe bedienbar

Zu erwähnen ist noch der Magnetfeldschutz, mit dem viele Sinn-Modelle, und dabei besonders die Fliegeruhren, ausgestattet sind. Hierbei ist die gesamte Uhr in einem Weicheisenkäfig eingehüllt, der sowohl das Zifferblatt und den Werkhaltering als auch den Zwischenboden umfaßt.

Die eleganten Modelle: Finanzplatzuhr, Regulator

Sinn fertigt nicht nur Flieger-, Taucher- und Expeditionsuhren, sondern es gibt in der Angebotspalette auch eine Anzahl von eleganten Modellen für weniger extreme äußere Bedingungen (zählt man den Streß auf dem Börsenparkett nicht mit). Auch hier werden hohe innere Werte, gepaart mit einem seriösen, wertigen Erscheinungsbild geboten. Zu einem unangefochtenen Klassiker hat sich die Finanzplatzuhr entwickelt, was allein schon daran abzulesen ist, daß von ihr zunehmend auch Varianten und Sondermodelle lanciert werden (z.B. Modell 6030 mit kleinerem Gehäuse, oder Modell 6060 ohne Chronograph, oder Modell 6066 mit Wecker).

Eine neuere, ebenfalls stilvolle bis klassische Modellreihe ist die Serie 6100 Regulateur, bei der das hochfein veredelte Handaufzug-Kaliber Unitas 6498-1 durch den Saphirglasboden zu bewundern ist. Die Uhren unterscheiden sich von herkömmlichen Regulatoren jedoch durch ihre — wen wundert es noch? — sachliche Optik, die ihnen zu einer bemerkenswerten stilistischen Eigenständigkeit verhilft.

Sinn 6100 Regulateur Roségold

Sinn 6100 Regulateur Roségold
veredeltes Handaufzug-Werk in Chronometerqualität,
Gehäuse aus feinstem Roségold 18 kt,
silberfarbenes, guillochiertes Zifferblatt,
Saphirkristall-Deck- und Bodenglas,
wasserdicht bis 100 m

Ausführliche Modellübersicht

Eine umfassende Übersicht der Sinn-Modelle mit Artikeln und Bildern können Sie im Uhren-Wiki finden, siehe:

Quellennachweis

Die obigen Uhrenbilder stammen aus Pressematerial der Fa. Sinn und werden mit freundlicher Genehmigung wiedergegeben. Alle Bildrechte bei Sinn Spezialuhren, Frankfurt/M.

Gerd-Lothar Reschke
— München, 17.2.2008 —

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